Was gut war: KW 15, 2017

Upps, da kann einem schon mal ein Tag abhanden kommen.

Montag. *rotz* *schnief* *hatschi*
Statt Nachtisch Sinupret. Großraumbüros sind super.
Nächste Lektion in Sachen Termin-Tetris. Es hat sich ja, und die Notwendigkeit sollte uns allen zu denken geben, eingebürgert, dass man sich Zeiten im Kalender wegblockt, in denen man tatsächlich an etwas arbeiten will. Als wäre das die Ausnahme.

Dienstag zum Beispiel war gar keine Zeit für Termine, weil die Arbeit sich stapelte. Aber so will man es ja. Dann hat man am Ende des Tages auch das Gefühl etwas getan zu haben. Meistens hat man außerdem etwas gelernt, irgendein Problem gelöst, jemandem geholfen oder eine Sache charmant woanders hin delegiert. Dann setzt es sich noch zufriedener vor den Fernseher, um zuzusehen, wie 22 Kerle einen Ball jagen.
Sogar, wenn es nicht die eigene Herzensmannschaft ist, die den Ball jagt. Dann kann man sich mit den trivialen Aspekten dieses Sports beschäftigen. (Als würde man das nicht eh schon tun.)

[Vor dem Serien-Boom war Fußball einer meiner besten Quellen für Longform-Drama. Eine Mannschaft über Jahre verfolgen, auf und ab, durch Dramen und Triumphe, vom verlorenen Finale im eigenen Stadion zum Triple. Bayern-Fan sein, ist wie Oper lieben. DRAMA IN ALL CAPS.]

Puh. Da ging er hin, der Plan Borussia Dormund in der Champions League zu gucken. Was bleibt, ist Durchatmen, ruhig bleiben und abwarten. Nicht länger darüber nachdenken, wie kreativ manche Gruppen mittlerweile sind, wenn es um Aufmerksamkeit und Schaden geht.
Auch am Mittwoch bleibt Fußball irgendwie lauwarm. Dortmund und Monaco liefern sich zwar ein wildes Spiel, aber als danach von den BVB-Spielern alles abfällt, merkt man erst, wie kaputt die ganze Angelegenheit ist. Spielen wollten sie nicht, aber the show must wohl go on. Wenn nicht einmal mehr die Opfer eines Anschlages ihre Umstände diktieren können, weil die UEFA meint, sie wüsste schon was gut ist. Dreck, alles. Und dann zeigen die nächsten Tage, dass es mehr potentielle Terror-Richtungen gibt, als mir spontan eingefallen wären. Kaputte Welt.

Passend zum zweiten Akt des Dramas, fällt der Herzensverein gegen die Bäh-Truppe um Cristiano und Sergio auseinander. (Toni, komm nach Hause. Das geht doch so nicht, mit den ganzen Tätowierungen!) Rehlein Javi Martinez fängt sich eine rote Karte ein, Vidal verschießt einen Elfmeter ins Münchner Firmament und Carlo Ancelotti sollte jemand von Tod oder Gladiolen erzählen.

Gottseidank wurde ich Donnerstag mit Arbeit erschlagen und Zeit für weiteres Nachdenken blieb nicht wirklich. Zuhause will man sich nach so einer Woche ja nur noch an der Weinflasche festhalten.
Was unter anderem dadurch erschwert wurde, dass sowohl die Alkohol- als auch die Laptop-Bestellung vom letzten Wochenende irgendwie verschlampt wurden. Lieferant 1 konnte keinen Geldeingang verzeichnen und ich musste erstmal schauen wo das geblieben war, Lieferant 2 hatte zwar Geld eingezogen – wusste aber nix von meiner Bestellung. Hello Rotwein my old friend. (Der Laptop kam dann Samstag, war aber der Falsche. That’s my life right now, in a nutshell.)

Egal. Das lange Wochenende genau so verbracht wie man das sollte. Mit Ausschlafen, mit sensationellem Essen, Kuchen, Alkohol und Familie. Wenn unsere Sippe gutes Essen und ein wenig Schnaps hat, wird es immer super. Das war dieses Mal durchaus sehr schön zu beobachten, weil das Schwesterherz erstmals die männliche Begleitung von Anfang an dabei hatte und der hier und da ob unseres Tempos leicht irritiert wirkte. Wir sind da ein bisschen wie ein Comedy-Autoren-Raum. Immer noch einen drauf setzen. Und damit meine ich die Weiber in der Familie, wie Tante E. mit ausnehmend dreckigen Witzen erneut unter Beweis stellte.

Darum Ostermontag geradezu komatös mit Buch, Serien und Eishockey. Okay, eventuell passt das Wort komatös nicht zu den Lauten, die ich von mir gebe, wenn Konrad Abeltshauser quasi versehentlich den Linesman umnietet oder der EHC München (ja ja ich weiß, ein Brause-Club. Habt’s mich doch gern, Profi-Eishockey geht nimma anders. Fragt mal bei meinem Heimatclub in Rosenheim nach wie das ist, wenn man am langen Sponsoren-Arm verhungert und die Jugend zwar Erfolge feiert, der ehemalige Meisterverein aber dem Abgrund entgegen schlittert. Schön ist das nicht. Da schmeckt auch plötzlich die Brause.) zum zweiten Mal hintereinander Deutscher Meister wird. Verdient. Es ist eine andere Sorte Adrenalin, die dieser Sport hervorruft. Ich liebe es.

Außerdem wurde das komplette Wochenende von einer mehrteiligen Traum-Reihe begleitet in der ich zum x-ten Mal durchexerziere was wäre wenn und langsam brauch ich vielleicht eine Art Therapie. Man kann Menschen nicht einfach so als Geist jahrelang mit sich rumschleppen, die nehmen dann Platz weg für neue, echte Menschen. Vor allem, wenn er mich vermutlich schon lang vergessen hat. Just another blimp on the radar.

0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert