Was gut war: KW 26, 2017

Montag nach zu wenig Schlaf gerädert aufgestanden und gewusst: Die Woche wird hart. Die regelmäßige Zufuhr von Kaffee und Eis gehört da zum Überleben.
In der Inbox diverse Anfragen auf die man lange, stirnrunzelnd starrt und dann erstmal auf die Suche geht, zu wem die Fragenden eigentlich müssen. Digitales Schnittstellendasein: Let me look at our Organigramm for you.

Aber hey, so lernt man das Unternehmen kennen.
Mit der reizenden Noch-Freelancer-Kollegin durch Dokumentation und Anleitungen gegangen, mit der dann Mitte Juli die neue Vollzeit-Kollegin eingeführt wird. Große Erleichterung darob, denn, dass hier jemand anfängt und aktuelle Begleitliteratur zur Verfügung steht, ist ein eher neues Phänomen. Das ist so…ungewohnt, wenn genug Leute für die anfallenden Jobs da sind und man im Zweifel umverteilen kann, damit Leute Zeit in ihre Projekte investieren können. Wirklich. Für mich ist das neu. Und super.

Abends für jemanden ein paar Arbeitszeugnis-Ideen zusammengeklöppelt und Auffüller für die Hausbar bestellt. Was dauerte: Eigentlich wollte ich foodist ausprobieren (die mit den Boxen), wurde aber mit vollem Warenkorb bei der Zahlungsabwicklung rausgeworfen – wobei auch gleich noch mein Warenkorb geleert wurde. Also zurück zu Gourmondo, wo ein paar Dinge aus waren und überhaupt, so ein richtig guter Dealer für Alkohol und Leckereien fehlt mir grade. #fristwirldproblems #firstworldluxusproblems

Dienstag begann die Arbeitswelle, die ich schon seit zwei Wochen auf mich zukommen sah, endlich aufzuschlagen. Als dann noch ein Briefing mit „Deadline: asap“ auftauchte, ging ich erstmal Eis essen. (Hobbies: Schlafen, Eisessen, Bloggen.)
Als ich abends nach Hause komme, spielt die deutsche U21 seit gefühlt 4 Stunden gegen die U21 von England. Wie sowas endet, wissen wir ja. (Die armen englischen Bubis. So jung und dann ist die erste Lektion: Nicht gegen Deutschland Elfmeterschießen. Nie.)
Zwischen Büro und Zuhause musste es zwar geregnet haben, aber wirklich mitbekommen hatte ich nichts davon. Erst im Zug fiel mir der wirklich schöne Regenbogen auf, was an dem Tag an dem die Ehe für alle plötzlich so greifbar wurde, schon a wenig rührend war. (Stellen Sie sich vor, da sitzen so gestandene CSU-Herren in der Staatskanzlei, verfluchen die strategische Wendigkeit der Kanzlerin und als sie rausschauen, ist da ein verdammter Regenbogen. Das erfüllt mich mit Freude.)

Die diffuse Unentschlossenheit des Wetters prägte auch den Mittwoch, an dem ich noch überhitzt morgens aus der S8 stieg, aber zum Mittagessen schon ein Jäckchen griff. (Irgendwo auf dem Weg bin ich jemand geworden, der vorsorglich etwas über dem Bürostuhl hängen hat, außerdem liegen ein Ladekabel, Schmerzmittel und Pflaster in meiner Schublade. Heimliche Sehnsucht nach Sekretärinnen-Dasein?) Sollte ich anfangen mir Büro-Schuhe zuzulegen, bitte ein paar Mal kräftig auf den Hinterkopf – Sie wissen schon.
Hier ist die Versorgung ohnehin sehr gut, wodurch man nicht, wie in anderen mir bekannten Büros, Vorräte mit Yum Yum-Suppen, dicke Socken und alles für heiße Schokolade vorsorglich im Schreibtisch-Container bunkert.
(Es hat einen Grund warum ich die Start-up Jahre meine Zeit an der Front nenne.)
Keine Sorge, ich erliege nicht der niveauvollen Verwahrlosungen. I get my kicks.

Der Donnerstag lag unter seiner Wolkendecke und wollte so gar nicht rauskommen, wurde stattdessen erst albern dann störrisch. Menschen, offensichtlich dem Irrtum erlegen ich könnte Gedankenlesen, warfen mir halbfertige Aufträge hin wie es sonst nur Katzen mit angebissenen Mäusen tun.
Gottseidank beendeten wir den Arbeitstag früh und machten uns teambildungsmäßig in eine Haidhausener Gaststätte auf. Im „zum Brünnstein“ scheiterte ich am süßesten Kaiserschmarrn der mir bis dato untergekommen ist, auch wegen einer karamellisierten Kruste – während die Kollegenschaft sich durch verschiedene Braten und Schnitzelvarianten testete. Dazu Bier. Im Hintergrund spielte Deutschland wohl gegen Mexico (ich habe den Überblick verloren, U19, U21, ConfedDings, alles sympathische Mannschaften sehr, sehr junger Herren. Die Werksstudentin war begeistert, sie will Herrn Goretzka bittegern sofort nach München holen.) Reichlich Bier. Als ich gegen 22:00 in Richtung Heimatzug aufbrach, war der Abend schon ein paar Stunden alt und ich ohnehin auf dem Level, wo die nächste Halbe nur noch zu mehr Müdigkeit führt. A rousing success!

Den Freitag hatte ich mir zwar zunächst vorsichtshalber freigenommen, aber dann gleichmal konsequent mit schlimmen Erwachsenen-Terminen vollgepackt. Man unterschreibt Sachen, fühlt sich so mittelgut und entwickelt den Impuls mal wieder was unvernünftiges zu tun. What I did. Kind of. Dazu vielleicht ein andermal mehr.
Als Gegenmaßnahme gleich mal hübsches Gedöns gekauft, unter anderem Versuch Nr. 743 jemand zu werden, der öfter Lippenstift trägt. Mal sehen.
Abends einer von diesen jungen-Herren-Mannschaften beim Gewinnen zugeguckt. Gegen Spanien. Wie so abgebrühte Italiener. Schon nicht schlecht.

Samstag dann Getränke geholt, die die ersten Barauffüller eingeräumt (Der Tanqueray Rangpur ist hauptsächlich da, um eine nicht-deutsche Gin-Quote zu erfüllen. Herrje. Duke, 47 Monkeys, Siegfried, Gin Sul. Deutschland, einig Gin Tonic Land. Dass ich das noch erleben darf.) und nebenher noch eine Runde Limoncello-Tiramisu gemacht. In einigen Jahren bin ich die Frau, die immer guten Alkohol, etwas Torte und für den Notfall Pasta im Haus hat, aber sonst nix. Okidoki.
Sonntag mit aggressivem Rumliegen verbracht und Abends schon wieder Fußball geguckt. (Sommerpause where are thou?) Nebenher endlich Monsun-Regen. Bester Schlaf seit Wochen.

Ehrlich, ich bräuchte jetzt ein bisschen Fußball- und Serienpause. Hier liegen Bücher und Ideen rum, die betüdelt werden wollen.

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