Was gut war: KW 34, 2017

In der Nacht von Sonntag auf Montag wollte sich einfach keine Müdigkeit einstellen. Also nicht vor 6 Uhr morgens. Schon mal ein prima Omen für die Woche.
Es wurde auch ein etwas konfuser Arbeitstag. Mir wurden komische Fragen gestellt, ich stellte komische Fragen zurück und bekam am Ende völlig zusammenhanglose Informationsfetzen übermittelt.
Die etwas unklare Situation hinsichtlich des Sandkasten-Timings macht mich leicht fahrig, was dazu führt, dass ich mich etwas sehr in einzelne Themen verbeiße um ein möglichst bestelltes Feld zu überlassen. Es ist kompliziert.
Eine Weile konnte mich ein großer Stapel Arbeit am Dienstag davon abhalten, jedoch gab es dann erneut eine ‚nix genaues weiß man noch nicht‘ Meldung zum Thema und, ach, ich will doch nur PLANEN können. Hallo, ich bin vong Sternzeichen her, bims, Jungfrau, ich will einen Plan schreiben, eine To-Do-Liste erstellen und alles vor der Deadline fertig haben. (Genau, ich bin eine von denen. Da können’s noch so sehr den Kopf schütteln, ohne Streber wie mich ginge doch gar nix!)
Sofort merke ich, wie die große Unsicherheit sich in einem dunklen Fleck innendrin niederschlägt. Wie so ein umgefallenes Tintedöschen, dessen Inhalt sich langsam und dunkel über mein Seelchen legt. Feeling blue halt.
Okay, der Kostenvoranschlag vom Zahnarzt im Briefkasten hilft nicht wirklich. Aber wofür hat der liebe Gott die Zusatzversicherung erfunden?
Es ist eine ungute Mischung aus fehlender Balance, unsicherer Planung und der großen Müdigkeit, die mich ein bisschen anfällig macht. Für Eskapismus (wobei The Defenders dahingehend…naja?), schlechtes Essen (Hawai-Toast!) und äußere Unordentlichkeit (muss Dringend Zeug wegbringen. Die Ikea-Kartons stapeln sich immer noch.) Ich bin auch noch unkoordinierter als sonst – und das will was heißen.

Da steht man da, beobachtet sich selbst ein bisschen von außen und schüttelt den Kopf, was es denn nun wieder zum Rumheulen gibt. Grade, wenn man doch sehr genau weiß, dass wieder aufregende Zeiten kommen. Außerdem wird es Herbst. Herbst ist super! Herbst macht alles golden und auch wenn einen manchmal schon ein leichtes Frösteln überkommt, ist es noch kein Grund jeden Weg nach draußen zu hassen. Herbst is my jam.
Es muss jetzt einfach schnell September werden, ich brauche schnell Klarheit und dann brauche ich eine Pause.
Weil das Kopf-Kino dreht schon wieder Dramen und ich hab eigentlich keine Zeit dafür.

Am Donnerstag fand diese fehlende Balance dann sehr schön Ausdruck. Einerseits Gespräche in denen eben noch nichts geklärt war, wobei mir zugesagt wurde, bis wann es geklärt sein würde. Andererseits das große ehrliche Lob der Oberoberchefin, die mir mit ehrlichem Stolz alles Gute wünscht. Wie so eine kleine Erinnerung daran, dass ich – ach ja richtig – da etwas ziemlich cooles angezettelt habe.
Alles wird gut. Wenn nicht sogar besser. Womöglich sogar ganz anders.
Wenn ein paar Ego-Streicheleinheiten derartige Wirkung haben, dann weiß ich, dass es Zeit für Erholung wird. Bestätigung von außen ist normalerweise nur das Baiser oben drauf, nicht der Kuchen. Mein Kuchen.

Okay, die Gebäckfixierung erklärte sich spätestens Freitag, als mir mein Uterus einmal mehr den Krieg erklärte und mein Kreislauf sich im Gegenzug verabschiedete. Super Mischung. Ich wankte ziemlich durch den Tag, versuchte hauptsächlich andere Menschen zur Eigeninitiative zu animieren und beschloss spätnachmittags, dass es keinen Sinn mehr hatte. Mein Kreislauf war auf und davon, ich fühlte mich wie vom Brauerreilaster überfahren.
Abends packte ich lediglich noch ein paar Kleinigkeiten auf die Amazon-Wunschliste, weil die Familie erneut beteuert, dass das helfen würde in Sachen Geburtstagsgeschenk. (Spoiler: Tut es nicht. Selbst diejenigen, die online sind, haben da einen bemerkenswerten blinden Fleck und fragen mich dann doch wieder direkt. Ich antworte mit : Kümmert euch um meine Grundversorgung, schenkt mir guten Alkohol.)

Ich ging früh, und vor allem, nüchtern zu Bett.
Samstagmorgen hätte ich vielleicht schon wissen sollen, dass das mit meinen Plänen nix wird. Meine Müdigkeit als auch mein schwacher Kreislauf hatten den Punkt erreicht, an dem meine rechte Seite langsam den Geist aufgibt. Eine der Arzt-Theorien zu meinem lädierten Fuß ist ja, dass ich noch vor der Geburt eine Art Mini-Schlaganfall hatte und darum die Muskulatur meiner kompletten rechten Seite schwächer ist. Ich tue viele Dinge instinktiv mit der linken Hand, mein rechter Lungenflügel hat weniger Volumen, etc.
Normalerweise merke ich davon nichts, aber wenn mir die Kraft ausgeht, dann fühlt es sich für einen gewissen Zeitraum manchmal so an als würde die Linke Seite die Rechte durchschleppen, weil sie eher nutzlos dranhängt.
So war Samstag. Aber Plan ist Plan und ich begann mit diversen Aufräumdingen, die ich mir auf die To-Do-Liste geschrieben hatte. Speisekammer, Altglas, etc.
Mittags war ich am Ende. Mein Kopf ein einziges Rauschen.
Genervt von mir selbst guckte ich The Defenders zu Ende (naja. Gebt mir lieber mehr Jessica Jones.) und machte ein Nickerchen. Später hatte ich zwar wieder genug Energie, um die Carmen-Inszenierung aus Bregenz zu gucken (Holla die Waldfee. Was für ein Rausch. Und der Einsatz des Wassers: Grandios.), aber klare Gedanken formulieren, war eher weniger drin.

And then there was Sonntag.
Beim Aufstehen war mir das erste Mal schwarz vor Augen, im Laufe des Vormittags wurde mir mulmig und mehr als rumliegen war kaum drin.
Die Erde unter mir fühlte nicht mehr solide an, mein Blutdruck vermutlich im negativen Bereich und ich sollte eigentlich zum Spareribs-Essen auswärts antanzen.
Was ich versuchte und prompt, Gottseidank den kürzeren Teil, der Treppe hinunter segelte.
Ich wankte zurück in die Wohnung und schlief 6 Stunden.
Eventuell sind die Reserven jetzt wirklich aufgebraucht.

P.S. (Bevor sich hier irgendwer Sorgen macht. Jetzt grade ist es Montag, ich war beim Arzt und vermutlich brauche ich einfach nur 17 Stunden Schlaf, ein bisschen zusätzliches Eisen und bald Urlaub. Keine Sorge.)

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