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Immerhin ausgeschlafen. Aber, nach gefühlt mehrmonatiger Verpuppung mal wieder raus. An einem Samstag. In eine pittoreske bayerische Innenstadt. Mit der eigenen Schwester.

Doch doch, das geht. Wenn man mit Essen anfängt.

Also als erstes in die Taverna, einem dieser Italiener die in München unbezahlbar und immer voll, hier weiter unten aber genau groß genug und immer vorzüglich sind. Penne dello Chef – mit Pancetta und Walnüssen für mich, die knoblauchgetränkte Pizza mit Meeresfrüchten für die andere Ausgabe meines Gen-Pools. Wie so erwachsene Menschen über die eigenen Eltern und deren Älterwerden geredet, über Verbindungen und wie heimisch wir uns mittlerweile in diesem kleinen Inn-Städtchen fühlen, in das es mich dereinst eher über diverse Zufälle verschlagen hat. Gut, wer die Wahl zwischen Traunstein und Wasserburg hat und weiß, dass man in Traunstein nur wieder den gleichen unausstehlichen Menschen über den Weg laufen würde, der entscheidet da sehr schnell. < / regionalcontent>

Sehr gemütlich und wie in so einem Kitsch-Film von dort über Bistro1 zum Lieblings-Buchladen (der neue Haas) zur kleinen Parfümerie gestolpert, an Armen schnuppernd in Cafe2 gelandet und Mitbringsel-Pralinen sowie allerbesten Kaffee gekauft. In Cafe3 (über 100 Jahre alt) Torte geholt, zurück in der Parfümerie zugeschlagen 1 (ein lila Flakon!) und als die ersten Tropfen fielen bepackt und zufrieden ab zu Mama.

Kaffee, Torte und diverse Pakete ausgetauscht. (Hier, gratis Start-up-Idee: Zuverlässige Rentner als Paket-Annahmestellen wo man das Zeug flexibel abholen kann und die im Gegenzug Aufträge für Online-Besorgungen aufgeben dürfen.) Kater gestreichelt. Sehr zufrieden mit dem Tag gewesen und gut gerochen.

Seitdem viel über den Zusammenhang von Art des Konsums und generellem Glücksempfinden nachgedacht. Päckchen vom Online-Shopping können große Freude machen, bei einem Ausflug erbeutete Schätze sind aber durch positive Erinnerung noch geladener. Ich hab ja diesen Spaß am “Shopping” nie verstanden, weil mein Interesse an Kleidung oder Schuhen nicht ausgeprägt genug ist, um mich durch dutzende gleich aussehende Läden zu schleppen. (Online-Shopping wurde für introvertierte wie mich erfunden)
Vielleicht ist das eine späte Erkenntnis, die andere schon als Teil einer Mädchen-Gang im Teenageralter ereilt und die deswegen Jahre später einen armen Kerl wieder durch diese Läden schleppen. Auf der Suche nach dem positiv geladenen Erlebnis.

Ohne Gang und ohne Kerl ist es nur unnötiger Aufwand. Zeitverlust mit der Gefahr auf unfreundliche Einzelhändler zu treffen.

Gut, dass es zum Thema Bücher, Pralinen und Parfum keine Shopping-Queen gibt. Da gibt es ja noch nicht mal unfreundliche Einzelhändler. Oder kennen Sie eine unglückliche Pralinenverkäuferin? Eben.

  1. Disclaimer: Kein Affiliate, aber mein Arbeitgeber, ich profitiere also doch auch irgendwie
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